Am kommenden Donnerstag wird der Bundestag über die sogenannte doppelte Widerspruchslösung bei der Organspende abstimmen. Die Jusos Neu-Ulm befürworten die Neuregelung und fordern die Bundestagsabgeordneten dazu auf für die doppelte Widerspruchslösung zu stimmen. „Die Bedenken bezüglich der Widerspruchslösung sind ein deutsches Phänomen. Eine Freiheitseinschränkung ist für mich nicht erkennbar, denn jede Bürgerin und jeder Bürger kann auf einfache Art und Weise gegen die Verwendung seiner Organe stimmen.“, meint Maximilian Lutz, Juso-Vorsitzender im Landkreis Neu-Ulm.
In anderen Ländern ist die Widerspruchslösung bereits umgesetzt. Dort müssen sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv gegen die Nutzung ihrer Organe aussprechen. Ein solcher Widerspruch ist aber die Ausnahme. Es ist nicht zu erwarten, dass Deutsche häufiger widersprechen als Bürgerinnen und Bürger anderer Länder. Mehrere entscheidungspsychologische Studien haben bereits gezeigt, dass die Spendebereitschaft sowohl bei der Widerspruchslösung als auch bei einer freien Wahl für oder gegen die Organspende fast immer zugunsten der Organspende ausfällt (u.a. Johnson & Goldstein, 2003). Einzig und allein bei der Zustimmungslösung fällt die Spendebereitschaft geringer aus. „Wir dürfen mündigen Bürgerinnen und Bürgern ruhig zutrauen, dass sie sich melden, wenn sie nicht einverstanden sind. Ich finde es fatal, dass die Anzahl von Spendenden in Deutschland nur aufgrund eines ungünstigen Verfahrens geringer als in anderen Ländern ausfällt.“, gibt Lutz weiter zu bedenken.